Im Jahr 1776 wurde mein Urururgroßvater Simon Valnion in dem kleinen Weiler Crosson im Département Côte d'Or im Burgund geboren. Als napoleonischer Soldat kam er zu Beginn des 19. Jahrhunderts in die Pfalz, schied dort aus dem aktiven Militärdienst aus und war Teilnehmer einer Massenhochzeit auf dem Marktplatz in Neustadt / Weinstraße von etwa 600 französischen Veteranen, die sich mit Pfälzerinnen vermählten.
Die Braut von Simon Valnion, der sich dann als Winzer in dem Weinort Diedesfeld niederließ, war die Pfälzerin Maria Katharina Thomar.
Meinen Cabertin habe ich in Erinnerung an meinen Urururgroßvater Simon V. genannt und erinnere auch mit meinem Etikett, das einen französischen Soldaten in der damaligen Uniform zeigt, an ihn. Der Cabertin als Prädikatswein erhält den Namen Katharina T., im Gedenken an meine Urururgroßmutter.
Die nachfolgenden Generationen waren alle Nebenerwerbswinzer und haben zunächst den er-
zeugten Wein für den Eigenverbrauch angebaut. Später waren sie Mitglieder in den sich neu gegründeten Genossenschaften.
Die Grundlagen der Pflege der Reben, den Ausbau des Weines im Keller hat mir mein Vater beigebracht, der etwa 2 ha Weinberge bewirtschaftet hat. Über ihn habe ich auch die Mühen
des Pilzschutzes kennen- und anwenden gelernt.
Mein Beruf ( ich habe Biologie, Chemie, Physik studiert ) hat mich in das Ahrtal geführt. Als
ich später von 2003–2012 langjähriger Inhaber der Vinothek "Schefferhof" in Bad Bodendorf war, lag es nahe, dass ich mich auf die Suche nach einem eigenen Weinberg gemacht und diesen in der Mayschosser Lage "Mönchberg" gefunden habe.
Die terrassierte Steilstlage, direkt am Rotweinwanderweg hier im Ahrtal, wurde zu einer echten Herausforderung und dies nicht nur, weil die Weinbergsfläche mit Brombeersträuchern bewu-
chert war.
Nach sorgfälltiger Beratung durch den Rebveredler Volker Freytag, aus Neustadt an der Wein-
straße habe ich mich als erster Winzer im Ahrtal entschieden, die pilzresistente Traubensorte Cabertin mit biologischer Sorgfalt anzubauen, selbständig zu pflegen und den Wein naturnah auszubauen. Diese Entscheidung habe ich bis heute nicht bereut.